Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
- 1 DFB-Team vor der Entscheidung: Zwischen Setzliste und Stolperfallen
- 2 Ein Traditionsduell mit Stolperpotenzial
- 3 Direkter Weg oder Zitterpartie?
- 4 Die Playoff-Gefahr: Italien oder Usbekistan warten
- 5 Absurditäten im Playoff-System
- 5.1 Szenario 1: Zwei Siege (gegen Luxemburg und Slowakei)
- 5.2 Szenario 2: Ein Sieg, ein Unentschieden
- 5.3 Szenario 3: Sieg gegen Luxemburg, Niederlage gegen Slowakei
- 5.4 Szenario 4: Niederlage gegen Luxemburg, Sieg gegen Slowakei
- 5.5 Szenario 5: Kein Sieg (z. B. zwei Unentschieden oder eine Niederlage und ein Remis)
- 5.6 Szenario 6: Sieg gegen Luxemburg, Remis gegen Slowakei – aber Slowakei schlägt Nordirland deutlich
DFB-Team vor der Entscheidung: Zwischen Setzliste und Stolperfallen
Die deutsche Nationalmannschaft steht am Ende der WM-Qualifikation vor einem Schicksalsspieltag mit historischen Bezügen, sportlicher Brisanz und strategischer Bedeutung. Zwei Siege gegen Luxemburg und die Slowakei sind Pflicht – sonst droht der Rutsch in den Lostopf der Außenseiter.

Ein Traditionsduell mit Stolperpotenzial
Wenn Deutschland am Abend auf Luxemburg trifft, ist das mehr als nur ein Pflichtspiel zum Abschluss der Quali-Runde. Es ist das Wiedersehen mit dem Gegner des allerersten WM-Qualifikationsspiels der DFB-Geschichte – am 11. März 1934 gewann die Mannschaft damals mit 9:1. Solche Ergebnisse sind heute illusorisch, zumal der Druck diesmal nicht kleiner ist: Die Mannschaft von Julian Nagelsmann darf sich keine Schwäche mehr erlauben, sonst wird der Weg zur Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko 2026 deutlich steiniger.
Seit jenem historischen Duell hat die DFB-Auswahl 108 WM-Qualifikationsspiele bestritten und nur vier davon verloren – eines davon jüngst mit 0:2 in der Slowakei. Diese Niederlage hat die Gruppe neu geöffnet. Deutschland führt zwar punktgleich mit der Slowakei, hat aber nur eine um zwei Treffer bessere Tordifferenz. Es ist also alles offen.
Tabelle der WM 2026 Quali Gruppe A
Direkter Weg oder Zitterpartie?
Die Ausgangslage ist klar: Zwei Siege – und Deutschland wäre Gruppensieger, direkt qualifiziert und sicher im Lostopf der gesetzten Teams bei der Auslosung am 5. Dezember in Washington. Diese Platzierung ist nicht nur Prestige, sondern auch strategisch wichtig. Wer in Topf 1 landet, umgeht in der Gruppenphase bei der WM Schwergewichte wie Argentinien, Frankreich oder Spanien. Ein Vorteil, den Deutschland nach den Vorrundenpleiten 2018 und 2022 dringend benötigt.
Aber der Weg dorthin ist eng bemessen. Schon ein Unentschieden oder eine Niederlage gegen Luxemburg oder die Slowakei kann Folgen haben – nicht nur für die Platzierung in der Quali-Gruppe, sondern auch für die Position im FIFA-Ranking. Verliert man Boden gegenüber Kroatien, rutscht man aus Topf 1 – selbst bei erfolgreicher Qualifikation.
Die Playoff-Gefahr: Italien oder Usbekistan warten
Verpasst Deutschland den Gruppensieg, geht es in die Playoffs. Die sind zwar durch den Sieg in der Nations League abgesichert – aber sie sind kein Selbstläufer. Mögliche Gegner: Italien, Belgien, Österreich. Nur zwei K.o.-Spiele entscheiden über die Teilnahme. Und: Wer sich über diesen Umweg qualifiziert, wird in Lostopf vier eingeordnet – mit Gegnern wie Usbekistan oder Kap Verde im gleichen Topf. Keine angenehme Perspektive für eine Nation, die sich selbst zum erweiterten Favoritenkreis zählt.
Ein weiterer Stolperstein: Sollte Deutschland nur eines der Spiele gewinnen und das andere Remis spielen, könnte Kroatien mit zwei Siegen vorbeiziehen – die DFB-Elf wäre zwar qualifiziert, aber nicht gesetzt. Bei Punktgleichheit mit der Slowakei entscheidet die Tordifferenz – auch das macht das Duell gegen Luxemburg zur Pflichtaufgabe.
Absurditäten im Playoff-System
Das UEFA-Playoff-System sorgt zusätzlich für Kopfschütteln. Sogar San Marino hat noch eine Chance – dank eines Gruppensieges in der Nations League gegen Gibraltar und Liechtenstein. Kurioserweise könnte eine hohe Niederlage gegen Rumänien dem Team noch helfen, über die UEFA-Regularien in die nächste Runde zu kommen. Solche Szenarien unterstreichen, wie wichtig es ist, sich frühzeitig und direkt für das Turnier zu qualifizieren.
Julian Nagelsmann wird seine Mannschaft also nicht nur taktisch, sondern auch mental auf zwei Endspiele vorbereiten müssen. Denn klar ist: Wer Luxemburg und die Slowakei nicht bezwingt, sollte sich Fragen gefallen lassen – nicht nur zur sportlichen Qualität, sondern auch zur Berechtigung, überhaupt bei einer WM dabei zu sein.
Hier ist eine übersichtliche Liste aller möglichen Szenarien zur WM-Qualifikation der deutschen Nationalmannschaft, wie sie sich aus der aktuellen Konstellation ergeben:
Szenario 1: Zwei Siege (gegen Luxemburg und Slowakei)
-
Deutschland wird Gruppensieger
-
Direkte Qualifikation für die WM
-
Platz im gesetzten Lostopf bei der Auslosung (Topf 1)
-
Kein Playoff nötig
Szenario 2: Ein Sieg, ein Unentschieden
-
Deutschland wird Gruppensieger (außer bei Fall 6)
-
Direkte Qualifikation wahrscheinlich
-
Aber: Kroatien könnte Deutschland im FIFA-Ranking überholen
-
Gefahr: Kein gesetzter Lostopf mehr – Auslosung wird schwieriger
Szenario 3: Sieg gegen Luxemburg, Niederlage gegen Slowakei
-
Slowakei gewinnt gegen Nordirland → Deutschland wird nur Gruppenzweiter
-
Muss in die Playoffs im März
-
Verlust der Setzlisten-Position im FIFA-Ranking möglich
Szenario 4: Niederlage gegen Luxemburg, Sieg gegen Slowakei
-
Deutschland wird nur Gruppensieger, wenn Slowakei gegen Nordirland Punkte liegen lässt
-
Sonst: Playoffs trotz Sieg gegen direkten Konkurrenten
Szenario 5: Kein Sieg (z. B. zwei Unentschieden oder eine Niederlage und ein Remis)
-
Slowakei gewinnt mindestens eine Partie → Deutschland wird Gruppenzweiter
-
Playoffs sind dann der einzige Qualifikationsweg
-
Sehr wahrscheinlich kein gesetzter Lostopf (Topf 1)
-
Gefahr: WM-Teilnahme in akuter Gefahr
Szenario 6: Sieg gegen Luxemburg, Remis gegen Slowakei – aber Slowakei schlägt Nordirland deutlich
-
Slowakei überholt Deutschland über die Tordifferenz
-
Deutschland wird nur Gruppenzweiter
-
Erneut: Nur Playoff-Qualifikation möglich