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DFB-Einzelkritik: Nur Baumann und Woltemade überzeugen
Das WM-Qualispiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Luxemburg offenbarte alte Schwächen und neue Hoffnungsträger. Während einige Akteure wie Oliver Baumann oder Nick Woltemade positive Akzente setzen konnten, enttäuschten erfahrene Kräfte wie Jonathan Tah oder Leon Goretzka. Die Erkenntnisse des Spiels werfen vor allem taktische Fragen auf – insbesondere im Defensivverbund.

Baumann als sicherer Rückhalt in einer wackelnden Defensive
Oliver Baumann war als Vertreter von Marc-André ter Stegen erneut gefordert – und der Hoffenheimer zeigte eine abgeklärte Leistung. Trotz mehrfacher brenzliger Situationen behielt er die Übersicht, parierte zuverlässig und war in der Schlussphase sogar als Spielführer gefordert. Anders als seine Vorderleute überzeugte er mit Ruhe und Konstanz.
Im Gegensatz dazu präsentierte sich die Abwehrkette instabil. Ridle Baku, der nach vier Jahren mal wieder in der Startelf stand, zeigte zwar Einsatz und eine sehenswerte Vorlage, war defensiv jedoch oft überfordert. Auch Waldemar Anton fand keine Sicherheit, wirkte ungeordnet und unsicher. Noch schwächer präsentierte sich Jonathan Tah, der als Kapitän keine Führungsqualitäten zeigte und zudem mit groben Fehlern auffiel – inklusive einer Gelben Karte. David Raum agierte auffällig, aber nicht effektiv. Zu oft vernachlässigte er seine Defensivaufgaben.
Zentrale mit Lichtblicken und Ladehemmung
Im Mittelfeld gab es ebenfalls ein durchwachsenes Bild. Aleksandar Pavlovic zeigte, warum Bundestrainer Julian Nagelsmann ihn schätzt: Er leitete das 1:0 mit einem klugen Pass ein, hatte aber defensiv seine Probleme. Leon Goretzka war mit vielen defensiven Aufgaben beschäftigt, wirkte früh überfordert und musste wegen Gelb-Rot-Gefahr runter. Eine dominante Vorstellung blieb aus.

Besser machte es Felix Nmecha, der in der zweiten Halbzeit kam. Der Dortmunder zeigte eine solide Leistung und bestätigte seine stabile Form aus der Bundesliga – sein Auftritt dürfte das Rennen um die Sechser-Position weiter offen halten.
Offensivspiel: Sané mit starker Phase, Woltemade effizient
Leroy Sané stand vor dem Spiel unter besonderer Beobachtung – und ließ in der ersten Halbzeit noch viel Luft nach oben. Dann jedoch zeigte der Flügelspieler, was ihn auszeichnet: starke Ballbehandlung, Tempo, Übersicht. Sein Assist zum 1:0 war ebenso sehenswert wie die Vorbereitung des zweiten Treffers. Ein Lattentreffer verhinderte ein weiteres Erfolgserlebnis.
Nick Woltemade rechtfertigte seinen Einsatz mit einem Doppelpack. Der Angreifer von Newcastle United zeigte erneut seine Effektivität und scheint unter Nagelsmanns Führung auf dem besten Weg zu einer festen Rolle im Kader. Serge Gnabry hingegen blieb blass. Als Zehner war er kaum ins Spiel eingebunden und konnte keine entscheidenden Impulse setzen. Florian Wirtz versuchte viel, wirkte bemüht, blieb jedoch ohne Fortune.

Wechselspieler ohne große Wirkung
Die eingewechselten Spieler konnten das Spielgeschehen kaum beeinflussen. Kevin Schade, Malick Thiaw und Jamie Leweling blieben weitgehend unauffällig – auch weil die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden war. Für sie war es vor allem ein Einsatz, um im Rhythmus zu bleiben.