Die Schweizer nennen ihn liebevoll „Kraftwürfel“ – Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München. Ob Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld diesen Namen intern auch nutzt, bleibt unbeantwortet. Das Geheimnis um den WM-Kader der Schweiz für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien hat Hitzfeld aber gelüftet. Shaqiri ist – natürlich – dabei. Vier anderen Profis aus der Bundesliga dafür aber voraussichtlich nicht.
Bern. Für Pirmin Schwegler, Eren Derdiyok, Marwin Hitz und Timm Klose ist der WM-Zug der Schweiz (fast) abgefahren. Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld schickte das Quartett aus der Bundesliga in den Urlaub. Sicherheitshalber bekommen die Vier aber Trainingspläne mit auf die Reise, an die sie sich für den Fall der Fälle halten sollen. Will heißen: Gleich neun Legionäre aus der Bundesliga stehen im WM-Kader der Schweiz, darunter auch Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München, der das Potenzial zum WM-Star der Eidgenossen hat. Für Derdiyok, Hitz und Klose sowie besonders überraschend für Schwegler hat es nicht gereicht für Brasilien.
Xherdan Shaqiri zählt zur goldenen Generation der Schweiz
Hitzfeld zählt Shaqiri von den Bayern zu seiner „goldenen Generation“, nennt auch noch weitere Namen: Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach, Ricardo Rodriguez vom VfL Wolfsburg, ebenfalls Haris Seferovic von Real Sociedad San Sebastian nennt. Neben den Bundesliga-Profis Shaqiri, Xhaka und Rodriguez zählt ein halbes Dutzend weiterer Kicker aus dem Oberhaus des deutschen Fußballs zum WM-Kader der Schweiz. Diego Benaglio vom VfL Wolfsburg hütet das Tor der Eidgenossen, der Ex-Nürnberg Josip Drmic, der im Sommer nach Leverkusen wechselt, geht für die Schweiz auf Torejagd. Die Freiburger Gelson Fernandes und Admir Mehmedi freuen sich außerdem über die WM-Nominierung, außerdem noch Johan Djourou vom HSV sowie Tranquillo Barnetta von Eintracht Frankfurt.
Aber Ottmar Hitzfeld setzt neben Shaqiri und Co. ebenfalls auf einen italienischen Block: Valon Behrami, Blerim Dzemaili und Gökhan Inler stehen allesamt beim SSC Neapel in der Serie A unter Vertrag, kommen mit breiter Brust ins Trainingslager. In der Liga reichte es zu Platz drei, das Endspiel der Coppa Italia gewann das Trio 3:1 gegen Florenz. Zusammen mit ihren 20 Mitspielern zählt die Schweiz zu einem heißen Anwärter, die Gruppe E der WM als zumindest Gruppenzweiter abzuschließen und sich so fürs Achtelfinale zu qualifizieren, Honduras und Ecuador also hinter sich zu lassen. Härtester Rivale in dieser Gruppe ist Frankreich, das ebenfalls seinen WM-Kader benannt hat. Mit dabei ein Teamkollege von Xherdan Shaqiri bei den Bayern: Franck Ribery.
WM 2014 Kader Schweiz
Torhüter: Diego Benaglio (VfL Wolfsburg), Roman Bürki (Grasshopper Zürich), Yann Sommer (FC Basel).
Abwehr: Johan Djourou (Hamburger SV), Michael Lang (Grasshopper Zürich), Stephan Lichtsteiner (Juventus Turin), Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg), Fabian Schär (FC Basel), Philippe Senderos (FC Valencia), Steve von Bergen (Young Boys Bern), Reto Ziegler (Sassuolo Calcio).
Mittelfeld: Tranquillo Barnetta (Eintracht Frankfurt), Valon Behrami (SSC Neapel), Blerim Dzemaili (SSC Neapel), Gelson Fernandes (SC Freiburg), Gökhan Inler (SSC Neapel), Xherdan Shaqiri (Bayern München), Valentin Stocker (FC Basel), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach).
Sturm: Josip Drmic (Nürnberg), Mario Gavranovic (FC Zürich), Admir Mehmedi (SC Freiburg), Haris Seferovic (Real Sociedad San Sebastian).